In der Pfarrkirche St. Martinus ist an diesem Samstag kraftvoller Gesang gefragt. Der
Kirchenchor St. Cäcilia Fischenich feiert sein 125-jähriges Bestehen und das wird am
Samstag gefeiert.
Hannelore Fischer lacht herzlich, als sie sich an die Sache mit den Bananen erinnert: Für ein weltliches
Festkonzert im nächsten November studiere der „Kirchenchor St. Cäcilia Fischenich von 1884“ derzeit
unter anderem den Schlager „Ausgerechnet Bananen“ ein, erzählt sie und stimmt zu Vorführungszwecken
ein paar fröhliche, rhythmische Laute an, die der Chor zu Beginn des Stücks vorzutragen hat. „Das ist unser
schönstes Lied“, findet sie. Und da habe T enor und Kassierer Willi Krüger tatsächlich mal zu einer Probe
eine T asche voll Bananen für alle mitgebracht. „Sie können sich nicht vorstellen, wie viel Spaß wir haben“,
fasst die 72-Jährige zusammen, was der Kirchenchor der Pfarrkirche St. Martinus in Hürth-Fischenich für
sie bedeutet. Fischer singt nicht nur mit, sie ist auch die erste Vorsitzende des Chors, der in diesem Jahr sein
125-jähriges Bestehen feiert.
Auf dem Programm der Festmesse im Rahmen der Jubiläumsfeier steht eine Messe des zeitgenössischen
deutschen Kirchenmusikers und Komponisten Wolfram Menschick. Die „Missa dominicalis“ für Chor und
Bläser fordere das ganze Können der Sängerinnen und Sänger, erklärt Fischer. „Wir müssen genau hinhören
und die Stimmlage der Bläser aufnehmen.“ Im harmonischen Einklang mit den Instrumenten gelte es für die
Chormitglieder, durchweg kraftvoll zu singen. Fischer: „Da muss die ganze Kirche beben.“
Einmal mehr lobt die Vorsitzende die Chorleiterin Monika Seidel-Wolpers. Die Gesangspädagogin und
Dozentin an der Rheinischen Musikschule in Köln verstehe es, alles aus den Sängerinnen und Sängern
herauszuholen. Sie bringe in den Chor auch viel moderne liturgische Literatur ein, wie eben jene Menschick-
Messe. Und für das weltliche Festkonzert im November studiere sie mit dem Chor Werke aus Filmmusik,
Musicals und Operetten sowie Volkslieder ein. Seidel-Wolpers löste im Jahre 2004 ihren Mann Hans
Wolpers ab, der den Chor seit 1971 geleitet hatte. Und sie singt selbst im Kirchenchor als Sopranistin mit.
„Das gibt uns auch Sicherheit“, erklärt Fischer.
Hans Wolpers ist heute Ehrenvorsitzender des Chors und Schirmherr der Feierlichkeiten zum 125-jährigen
Bestehen. Immer noch begleitet er den Chor an der Orgel. „Das Ehepaar strahlt eine wunderbare Harmonie
aus“, beschreibt Fischer die Arbeit von Monika Seidel-Wolpers und ihrem Mann mit den Sängerinnen und
Sängern.
Gegründet 1884 als Chor aus männlichen Mitgliedern, wurden ab 1929 auch Sängerinnen in den
Kirchenchor aufgenommen, wie der Ehrenvorsitzende und Bass-Sänger Josef Außem für seinen historischen
Beitrag in der Festschrift zum 125-jährigen Bestehen recherchiert hat. Unter den zahlreichen Ausflügen und
Reisen, die der Chor im Laufe der Jahrzehnte unternahm, nennt Außem eine achttägige Reise nach Rom im
Jubiläumsjahr 1984 als herausragendes Ereignis in der Chorgeschichte. Mehr als 70 Personen nahmen daran
teil: „Es war für alle ein unvergessliches Erlebnis.“
Heute besteht der Kirchenchor aus 34 aktiven Sängerinnen und Sängern. Aus Mangel an männlichen
Mitgliedern singen drei Damen die Tenorstimme mit. Für das im November anstehende Konzert konnten
Projektsänger gewonnen werden. Und wenn mittwochs im Martinushaus in Fischenich für das November-
Projekt geübt wird, beginnt die Probe mit einem fröhlichen, rhythmischen „Ausgerechnet Bananen“.
Die Festmesse zum 125-jährigen Bestehen des Kirchenchors St. Cäcilia Fischenich beginnt an diesem
Samstag, 21. März, 17.30 Uhr, in der Pfarrkirche St. Martinus in Hürth-Fischenich. Im Anschluss ist die
Martinus-Gemeinde ab 20 Uhr zum Festabend im „Fischenicher Hof“, Gennertstraße 99, eingeladen.
Artikel URL: http://www.ksta.de/region/kirchenchor-st--caecilia-fischenich-viel-spass-mit-dembananenlied,15189102,12973892.html Copyright © 2012 Kölner Stadtanzeiger
Etwa 45 Sängerinnen und Sänger füllten zum Festkonzert des Kirchenchores St. Cäcilia die Bühne im Fischenicher Hof.
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